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5. Regeln schaffen Orientierung

In dem Kapitel zu den Gefühlen habe ich über den Ärger geschrieben. Aus meiner Erfahrung entsteht Ärger, wenn Regeln hintergangen werden oder nicht vorhanden sind. Es geht dabei nicht nur um den Ärger der Erziehenden. Ihr Kind ist bestimmt ebenso oft ärgerlich. Im Unterschied zur Wut, bei der wir Menschen sehr existenziell bloßgestellt werden und zugleich eine Scham entsteht, ist Ärger zwar auch sehr laut, doch verbunden mit Rahmenbedingungen, die unklar, willkürlich oder übergriffig sind. Vereinbarungen und Regeln sind für ein gemeinsames Zusammenleben wichtig. Sie geben uns eine Verbindlichkeit und damit auch eine Sicherheit. Der Unterschied zwischen einer Vereinbarung und einer Regel: Die Regel muss nicht mehr neu verhandelt werden und sie ist sanktionierbar. Selbstverständlich können Regeln verändert werden. Doch dazu braucht es alle Beteiligten, z.B. in einem Familienrat. Regeln, die sich aus Konfliktsituationen heraus entwickeln, sind meist Strafen.  Vereinbarungen werde meist situativ getroffen. Sie würden zur Regel werden, wenn sie langfristig verbindlich ausgerichtet sind und auch eine Sanktion benannt wird. Zur PDF-Datei